Paul Friedeberger
2020 konnte ein Buch aus der Bibliothek von Dr. Paul Friedeberger zurückgegeben werden.
Paul Friedeberger wurde am 17. März 1891 in Braunschweig geboren. Er studierte Jura in Erlangen und zog nach Berlin, wo er als Verleger und Herausgeber wirkte. Unter anderem war er Eigentümer des Adolf Eckstein Verlags. Er war in erster Ehe mit Ada Katzenstein (*23. November 1890) verheiratet, mit der er einen Sohn hatte, Klaus (*23. August 1922). Die Ehe wurde 1931 geschieden. Paul Friedeberger heiratete 1933 Klara Schreiber (*16. März 1905).
Im nationalsozialistischen Deutschland war Paul Friedeberger als Jude verfolgt. 1936 konnte er nach Brasilien emigrieren und überlebte so den Holocaust. Er starb 1978.
Sein Sohn Klaus Friedeberger war ebenfalls verfolgt und konnte 1938/39 über die Niederlande nach England emigrieren. Dort war er 1940 als "Enemy Alien" (Feindlicher Ausländer) interniert und wurde auf der HMT Dunera nach Australien transportiert, wo er etwa zweieinhalb Jahre in verschiedenen Gefangenenlagern verbringen musste, bis er schließlich in einen unbewaffneten Arbeitsdienst der Australischen Armee entlassen wurde. Nach seiner Demobilisierung 1946 begann er ein Studium der Kunst in Sydney. Er gewann mit einem seiner Bilder den Mosman Art Prize und finanzierte mit dem Preisgeld 1950 seine Rückkehr nach Großbritannien. Dort arbeitete er bis zu seinem Tod als Künstler. Klaus Friedeberger starb am 19. September 2019 in London.
Der Zugangsweg des Bandes in den Bestand der Zentral- und Landesbibliothek ist unklar und konnte nicht nachvollzogen werden. Das Objekt wurde 1950 in den Bestand der Ratsbibliothek eingearbeitet. Der Einlieferer ist unbekannt.