Leopold Scheyer

2013 konnten zwei Bücher und ein loses Exlibris von Leopold Scheyer zurückgegeben werden.

Leopold Scheyer wurde am 16. April 1867 in Kempen geboren. 1902 zog er nach Berlin und arbeitete dort als Apotheker. Er heiratete die am 26. März 1878 in Breslau geborene Nanny Ginsberg. Die beiden hatten zwei Töchter, Else und Eva. Leopold, Nanny, Else und Eva Scheyer waren als Juden verfolgt.

Im Februar 1939 flohen Leopold und Nanny in die Niederlande. Leopold Scheyer nahm sich 1943 in Naarden im Alter von 76 Jahren vor der drohenden Deportation das Leben. Nanny Scheyer wurde ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort 1943 ermordet. Else und Eva Scheyer flohen 1939 nach Schweden und haben den Holocaust überlebt.

Die Bücher wurden 1951 im Zugangsbuch „Dombrowski“ erfasst. Dabei handelt es sich um einen Zugang von etwa 1.000 Exemplaren die vermutlich vom Magistrat von Berlin an die Berliner Stadtbibliothek abgegeben wurden. Darunter befindet sich eindeutiges Raubgut, meist aus Privatbesitz, neben unverdächtigen Exemplaren.

Das in der Exlibris-Sammlung der Berliner Stadtbibliothek gefundene Exlibris stammt nachweislich aus der sog. Sammlung Treptow (Trp, Hans Pohl), erkennbar an Pohls handschriftlichen Notizen. Welchem Buch das Exlibris wann entnommen wurde konnte bislang nicht ermittelt werden. Da die Entnahme vor dem Zugang in den Bibliotheksbestand erfolgt ist, ist zudem unklar, ob sich überhaupt ein passendes Buch im Bestand befindet.

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