Edith und Jakob Perlmutter
2012 konnten zwei Bücher aus dem Besitz von Edith und Jakob Perlmutter zurückgegeben werden.
Edith Perlmutter, geb. am 29.08.1924, und ihr Bruder Jakob, geb. am 08.01.1921, wuchsen mit ihrer Schwester Minna/Mira in der Friedenstraße in Berlin-Friedrichshain auf. Jakob ging auf die Knabenschule, Edith auf die Mädchen-Mittelschule der Jüdischen Gemeinde, die 1931 mit der Knabenschule zusammengelegt wurde. Ihre Eltern waren Leo Abraham Leibl und Chana Sara Perlmutter geb. Gottesmann. Leo arbeitete als Kaufmann.
Edith und Minna/Mira konnten aus Deutschland nach Palästina fliehen. Jakob wurde zusammen mit seinen Eltern am 24.10.1941 in das Ghetto Łódź und am 13.05.1942 in das Vernichtungslager Chełmno deportiert, wo alle drei noch am selben Tag ermordet wurden.
Der Zugangsweg des Bandes von Jakob Perlmutter in den Bestand der Zentral- und Landesbibliothek ist unklar und konnte nicht nachvollzogen werden. Das Objekt wurde in unbearbeiteten Depotbeständen der Berliner Stadtbibliothek gefunden. Der Weg des Buches von Edith Perlmutter in den Bestand ist ebenfalls unbekannt. Es wurde kurz nach Kriegsende 1946 in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek aufgenommen. Der im Zugangsbuch angegebene Lieferant „Kulturamt“ steht vermutlich in Verbindung mit dem Berliner Magistrat, diese Lieferantenbezeichnung wurde aber u.a. auch für bereits im Haus befindliches NS-Raubgut verwendet.