Willi Münzenberg
2018 konnte ein Buch aus der Bibliothek von Willi Münzenberg zurückgegeben werden.
Willi Münzenberg wurde am 14. August 1889 in Erfurt geboren. Er war Kommunist, Verleger und Filmproduzent. Er war einer der einflussreichsten Vertreter der KPD in der Weimarer Republik.
Münzenberg musste nach dem Reichstagsbrand als einer der meistgesuchten Kommunisten unverzüglich nach Paris emigrieren. Im August 1933 wurde ihm die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt, sein Name erschien auf der ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs. Willi Münzenberg starb nach der Flucht aus zeitweiliger Internierung im Jahre 1940, vermutlich Ende Juni, unter bislang ungeklärten Umständen in Frankreich.
Bei der/dem Widmungsgeber/in „B.“ könnte es sich um Willi Münzenbergs Lebensgefährtin Babette Gross, geb. Thüring, (1898 - 1990) gehandelt haben.
Der Weg des Buchs in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek ist unbekannt. Das Buch wurde kurz nach Kriegsende 1946 in den Bestand aufgenommen. Der im Zugangsbuch angegebene Lieferant „Kulturamt“ steht vermutlich in Verbindung mit dem Berliner Magistrat. Diese Lieferantenbezeichnung wurde aber u.a. auch für bereits im Haus befindliches Raubgut verwendet.