Karl-Marx-Haus, Trier

Stempel: "Karl Marx Haus Trier"

 

Die Provenienzrecherche in der ZLB begann, als 2002 Bücher ge­funden wurden, bei denen es sich eindeutig um "Fremd­besitz" handelte. Sie trugen den Stempel der Bibliothek des Karl-Marx-Hauses Trier, eine Einrichtung der SPD. Im gleichen Jahr wurden 80 Bücher dieser Provenienz an die Friedrich-Ebert-Stiftung restituiert. Seitdem konnten weitere Bücher gleicher Provenienz identifiziert werden, bislang wurden insgesamt 104 Bücher zurückgegeben.

Die Bibliothek wurde 1932/33 in Berlin neu aufgebaut und direkt nach der Macht­­übertragung be­schlag­nahmt. Die Bücher waren zusammen mit anderen SPD-Beständen an das „Institut für Politische Pädagogik“ der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute die Humboldt-Universität zu Berlin) abgegeben worden. Zu Kriegsende befanden sie sich vermutlich in einem Keller der Staats­bibliothek zu Berlin, wurden dort von der Bergungs­stelle für wissen­schaftliche Bibliotheken entdeckt und abtransportiert.

Die Sowjetische Trophäen­kommission brachte einen Großteil der Bücher nach Moskau die erst in den 90er Jahren zurück nach Trier überführt wurden. Die 1945 in Berlin verbliebenen Bücher gab die Bergungsstelle an Vorgängereinrichtungen der ZLB - die Berliner Stadtbibliothek und die Ratsbibliothek - weiter, nicht ohne der SPD mitzuteilen, dass sich eine Suche nach deren Eigentum nicht lohne.

Die restituierten Objekte auf lootedculturalassets.de