Samuel Swarsensky

Stempel: " S.-R. Dr. Swarsensk[y]"

 

2022 konnte ein Buch aus der Bibliothek von Samuel Swarsensky zurückgegeben werden.

Durch den Titel S.-R. (Sanitätsrat), die dadurch abzuleitende Tätigkeit als Mediziner und den seltenen Namen Swarsensk[i/y] konnte eindeutig Dr. Samuel Swarsensky als vormaliger Eigentümer des Buches identifiziert werden.

Samuel Swarsensky wurde am 24. August 1869 als Sohn von Salomon Swarsensky und Amalie Swarsensky geb. Rosenau in Isinger, Kreis Pyritz in Pommern (heute Nieborowo, Polen) geboren. Er erhielt seine Approbation 1894 und ist im Berliner Adressbuch ab 1898 in der Wrangelstr. 49 in Berlin Kreuzberg verzeichnet. Diesen Einträgen und weiteren Quellen  zufolge, arbeitete er als Kinderarzt.

1905 heiratete er Cäcilie Elkan in Berlin. Sie war am 29. Dezember 1882 in Frankfurt an der Oder als Tochter von Gustav Elkan und Helene Elkan geb. Katz geboren worden. Das Paar hatte vier Kinder: Hedwig Charlotte Rose, geboren am 23. Dezember 1905, Arnold Werner Bernhard, geboren am 7. November 1908, Maximilian Joachim Rudolph, geboren am 27. Oktober 1909 und Friedrich (Fritz) Siegesmund, geboren 1917, alle in Berlin.

Die Familie Swarsensky war im nationalsozialistischen Deutschland als Jüdisch verfolgt. Allen gelang 1938/39 die Flucht nach Argentinien. So überlebten sie den Holocaust. Samuel Swarsensky starb 1943 in Buenos Aires.

Der Zugangsweg des zurückgegebenen Bandes in den Bestand der Zentral- und Landesbibliothek ist unklar und konnte nicht nachvollzogen werden. Das Objekt wurden nach Kriegsende 1946 als „Geschenk“ eingearbeitet. Als Lieferantenangabe ist der in der Nachkriegszeit inflationär verwendete Lieferant „Kulturamt“ genannt.

Die Biographie von Samuel Swarsensky legt nahe, dass das Buch Teil des Ankaufs der Bücher der Deportierten 1943 war, tatsächlich nachgewiesen werden kann dies jedoch nicht.