Paul Yorck von Wartenburg
2020 konnten zwei Bücher aus der Majoratsbibliothek Graf York zurückgegeben werden.
Der in beiden Bänden enthaltene Stempel konnte eindeutig der Majoratsbibliothek Graf York auf Klein-Öls zugeordnet werden. Letzter Eigentümer des Guts und damit auch der Bibliothek war Paul Yorck von Wartenburg (1902 - 2002). Sein Bruder Peter (1904-1944) war am Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt. Nach dessen Verhaftung und Hinrichtung wurde die Familie von Paul Yorck in Sippenhaft genommen und das Gut beschlagnahmt. Paul Yorck kam zunächst in Gestapo-Haft in Moabit, später ins KZ Sachsenhausen. Er überlebte das Konzentrationslager. Die Familienbibliothek war allerdings bei Kriegsende bereits zerstreut worden, u.a. durch die Sowjetische Trophäenkommission. Inwieweit die ca. 120.000 Bände große Bibliothek evtl. bereits zuvor durch NS-Organe verteilt worden war, konnte nicht ermittelt werden.
Der Zugangsweg der Bände in den Bestand der Zentral- und Landesbibliothek ist unklar und konnte nicht nachvollzogen werden. Die Objekte wurden in unbearbeiteten Depotbeständen der Berliner Stadtbibliothek gefunden.