Paul Saloschin

Autogramm von Paul Saloschin

Seit 2014 konnten sieben Bücher aus der Bibliothek von Paul Saloschin zurückgegeben werden.

Paul Saloschin wurde am 20. Oktober 1874 als einer von sechs Söhnen des Chemikers Emil Saloschin und Hedwig, geb. Görisch, in Droskau (Hammermühle) bei Sorau geboren.

Er wuchs gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau Malwine Wolffenstein auf, der Tochter eines Geschäftspartners von Emil Saloschin. Paul Saloschin machte 1892 sein Abitur, studierte Elektrotechnik und bewarb sich um eine Ingenieursstelle bei der Siemens & Schuckertwerke A.G. Dazu zog er mit Malwine nach Berlin. Ab 1911 wohnten die Saloschins in der Elsastraße 5 in Friedenau und von 1920 bis 1933 am Lietzenseeufer 1, 1934 zogen sie in die Sponholzstraße 43-44. 1936 ging Paul Saloschin im Alter von 62 Jahren in den Ruhestand. Ob dies aus gesundheitlichen Gründen geschah oder aufgrund antisemitischer Verfolgung, ist nicht bekannt.

1941 wurden Paul und Malwine Saloschin in die Sammelstelle Levetzowstraße 7 verbracht und von dort am 1. November ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Am 20. November 1941, nur drei Wochen nach ihrer Ankunft, starb Paul Saloschin. Er wurde 67 Jahre alt. Malwine Saloschin starb am 21. Juni 1942 im Alter von 63 Jahren.

Einige der zurückgegebenen Bücher erwarb die Berliner Stadtbibliothek nachweislich 1943 im Zuge des Ankaufs von ~40.000 geraubten Büchern der Berliner Juden. Die übrigen Bände stammen aus unbearbeiteten Depotbeständen oder wurden nach Kriegsende als "Geschenke" in den Bibliotheksbestand eingearbeitet.

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