Max Sachs

Exlibris von Max Sachs. Unten Notizen von Hans Pohl.

2022 wurden zwei lose Exlibris von Max Sachs zur Restitution angeboten, und von den Erben der Zentral- und Landesbibliothek Berlin zur verwahrung überlassen.

Die eindeutige Zuordnung des Exlibris zu Max Sachs erfolgte in Kooperation mit Kolleg*innen an der SLUB Dresden und der Freien Universität Berlin.

Max Sachs wurde am 23. September 1883 in Breslau geboren. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Handlungsgehilfen und studierte Wirtschaftswissenschaft in Leipzig und Politikwissenschaft in Tübingen. 1907 erhielt er seinen Dr. mit einer Dissertation über das Krankenkassenwesen in Stuttgart. Er trat 1906 in die SPD ein und arbeitete hauptsächlich als Herausgeber regionaler sozialdemokratischer Zeitungen. 1911 übernahm er die Redaktion des Wirtschaftsteils der Dresdner Volkszeitung. In Dresden übernahm Sachs auch politische Ämter, u.a. saß er für die SPD von 1922 bis 1926 im Sächsischen Landtag.

Im nationalsozialistischen Deutschland war Max Sachs sowohl politisch als auch als Jüdisch verfolgt. Er wurde am 25. September 1935 ins KZ Sachsenburg deportiert und dort am 5. Oktober des gleichen Jahres ermordet.

Max Sachs‘ Töchter Edith und Klara (später Claire) Sachs konnten über die Niederlande, Frankreich, Spanien und Portugal in die USA fliehen und überlebten so den Holocaust.

Anhand der Karte, auf die diese beiden Exlibris auf Vorder- und Rückseite aufgeklebt sind, ist klar, dass sie aus der sog. Sammlung Treptow stammen, die Mitte der 1950er Jahre von der BStB übernommen wurde und in der bereits mehrfach NS-Raubgut identifiziert wurde. Erkennbar ist dies an der Handschrift von Hans Pohl auf der Karte, der die Sammlung angelegt hatte.