Klosterbibliothek Velehrad

Etikett & Stempel des Klosters Velehrad

2023 konnten drei Bücher aus der Bibliothek des Klosters Velehrad zurückgegeben werden.

Das 1205 gegründete Kloster in Velehrad wurde erst 1890 durch die Jesuiten übernommen, der in den Bänden enthaltene Stempel weist als vormalige Eigentümer eindeutig die Jesuiten aus.

Zwar wurde das Kloster im II. Weltkrieg aufgelöst und das Gelände zumindest in Teilen von der Hitlerjugend genutzt, der Entzug der Bibliothek fand allerdings erst 1950 statt.  Nachdem das Kloster 1945 von den Jesuiten wiederbesiedelt wurde, wurde es im Zuge der „Aktion K“ (Tschechisch: Akce K bzw. Slowakisch: Akcia K) erneut aufgelöst und die Klosterbrüder vertrieben oder verhaftet.

Die ersten beiden Etappen der gegen die katholische Kirche gerichteten „Aktion K“ fanden im April 1950 statt. In ihr wurden in der damals kommunistisch regierten Tschechoslowakei knapp 250 Männerkloster liquidiert, ihr Eigentum entzogen und etwa 2.500 Brüder verhaftet. In einer dritten Etappe im Herbst 1950 wurden 670 Frauenklöster aufgelöst und enteignet.

Das Kloster Velehrad wurde nach der Samtenen Revolution 1990 von den Jesuiten wiederbesiedelt.

Der Zugangsweg der Bände in den Bestand der Zentral- und Landesbibliothek ist unbekannt. Die Bücher stammen aus unbearbeiteten Depotbeständen der Berliner Stadtbibliothek (BStB). Anhand der Entzugsgeschichte der Bände ist zumindest klar, dass es sich um Nachkriegserwerbungen handelt.