Klosterbibliothek Hünfeld

Bibliotheksstempel Kloster Hünfeld

Seit 2011 konnten 107 Bücher aus dem Bestand der Klosterbibliothek Hünfeld an die Ordensgemeinschaft der Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria restituiert werden.

Die Bibliothek des Klosters in Hünfeld wurde 1941 im sogenannten Klostersturm durch die Gestapo geraubt und inklusive der Stahlregalanlage des Klosters nach Berlin verbracht. In den Bestand der ZLB gelangten die Bände nach Kriegsende über die Bergungsstelle für wissenschaftliche Bibliotheken. Im Zuge der Bergungsaufträge Nr. 161 (Margarinebunker am Hohenzollerndamm) und Nr. 209 (Depot des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in der Emser Str.) wurden sie als „herrenlos“ geborgen und in Teilen der Berliner Stadtbibliothek zugewiesen.

Einige Bücher tragen zudem einen Stempel des „Hauptamtes für Weltanschauliche Information“. Hierbei handelt es sich um eine Abteilung des Amtes Rosenberg (ARo), das von 1934-1937 „Archiv für kirchenpolitische Fragen“ und von 1942-1945 als „Hauptamt Überstaatliche Mächte“ hieß. Das ARo war sehr eng mit der Rauborganisation Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) verknüpft (zum ERR siehe Cultural Plunder by the Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (errproject.org)), die Bücher stammen jedoch nach bisherigem Forschungsstand aus Beständen des RSHA.

Weiterführende Informationen

  • Schroeder, Werner: Strukturen des Bücherraubs: Die Bibliotheken des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA), ihr Aufbau und ihr Verbleib. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Jg. 51 (2004) H. 5/6, S. 316-324.
  • Webseite des St. Bonifatiusklosters Hünfeld

Die restituierten Objekte auf lootedculturalassets.de