Karl Kautsky
2016 konnte ein Buch aus der Bibliothek von Karl Kautsky zurückgegeben werden.
Der Politiker, Journalist und Philosoph Karl Kautsky (geboren am 16. Oktober 1854 in Prag, gestorben am 17. Oktober 1938 in Amsterdam) wurde im Nationalsozialismus aus politischen Gründen verfolgt. Seine jüdische Frau Luise Kautsky-Ronsperger wurde 1944 über Westerbork nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Karl und Luise Kautsky gaben ihren Nachlass mitsamt der Bibliothek noch 1938 an das International Institute of Social History (IISH) in Amsterdam. Das IISH verlagerte den Nachlass bald darauf, um ihm dem Zugriff der Deutschen zu entziehen. Die Archivalien wurden nach London, die Bibliothek nach Paris geschickt. Bereits kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde die Bibliothek in Paris beschlagnahmt.
2015 erfolgte bereits eine Rückgabe eines Buches aus der Bibliothek von Karl Kautsky von der Freien Universität Berlin an das IISH.
Der Zugangsweg des Buches in den Bestand der ZLB ist unbekannt. Es ist anzunehmen, dass das Buch wie das in der FU gefundene Exemplar aus den Beständen der „Gegnerbibliothek“ des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin stammt.