Hochschule für die Wissenschaft des Judentums
2015 konnte ein Buch aus der Bibliothek der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums an das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam übergegeben werden.
Die am 06.05.1872 in Berlin gegründete Hochschule war eine unabhängige Lehranstalt zum Zwecke der Erhaltung, Fortbildung und Verbreitung der Wissenschaft des Judentums. Der jüdische Gelehrte Abraham Geiger (1810-1874) war einer der Gründerväter der Hochschule. Nachdem die Einrichtung bereits ab 1933 im nationalsozialistischen Deutschland der Verfolgung ausgesetzt war, wurde sie am 19. Juli 1942 endgültig geschlossen und ihr Eigentum beschlagnahmt. Der einzig verbliebene Lehrer und Rabbiner Leo Baeck wurde 1943 zusammen mit den restlichen Studenten ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.
Das Buch gelangte nach Kriegsende 1946 in den Bestand der BStB. Lieferant war die Bergungsstelle, Bergungsauftrag Nr. 15, Depot des Reichssicherheitshauptamtes in der Eisenacher Straße.
Die Rückgabe erfolgte gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek, die ebenfalls Bücher der Hochschule in ihren Beständen ermitteln konnte.