Heini Dann

"Heini Dann zur Erinnerung an die am 6 ten März 1937 in der Hermann Falkenberg-Synagoge erfolgte Einsegnung überreicht von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin [Heinr. Stahl]"

2017 konnte ein Buch aus dem Besitz von Heinz ("Heini") Dann zurückgegeben werden.

In einem Buch aus unbearbeiteten Depotbeständen wurde wurde ein Etikett mit einer Widmung an Heini Dann gefunden. Wie der Band in den Bestand der Zentral- und Landesbibliothek Berlin kam ist unbekannt.

Heini Dann erhielt das Buch anlässlich seiner Bar Mitzwa am 6. März 1937. Widmungsgeberin ist die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Widmung ist mit einem Unterschriftstempel von Heinrich Stahl signiert. Heinrich Stahl war zu der Zeit der Vorsitzende der Gemeinde. Die Bar Mizwah fand in der Hermann Falkenberg-Synagoge in Berlin statt, die sich in der Schönhauser Allee 162 befand. An dieser Anschrift hatte seit 1897 das Baruch Auerbachsche Waisenhaus, ein Waisenhaus für jüdische Kinder, seinen Sitz. Seit ca. 1920 hielt der liberale Synagogenverein Norden dort seine religiösen Feiern ab.

Heini Dann wurde am 13. Februar 1924 in Golzow geboren. Er war nach seiner Schwester Ruth das zweite Kind von Oskar und Irene Dann. Oskar Dann war Kaufmann, wurde am 7. Februar 1891 in Golzow geboren und verstarb bereits Anfang 1933. Irene Dann wurde als Irene Süssmann am 29. Juli 1890 in Köpenick geboren. Sie lebte in Golzow bis sie denunziert und daraufhin 1937 im Zuchthaus Jauer interniert wurde. Von dort wurde sie nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ruth Dann wurde am 7. März 1921 in Golzow geboren und lebte später in Berlin. Sie heiratete den am 7. August 1914 in Berlin geborenen Kaufmann Heinz Lindenberg. Das Paar wurde am 9. Dezember 1942 ebenfalls nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Heini Dann überlebte den Holocaust. Er konnte mittels Kindertransport 1938/39 aus Deutschland fliehen. Als seine letzte bekannte Adresse in Berlin ist die Schönhauser Allee 164 angegeben – nur zwei Häuser vom Baruch Auerbachschen Waisenhaus entfernt wo er 1937 seine Bar Mitzwa feierte.

Die ZLB bedankt sich herzlich bei der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum und bei der Association of Jewish Refugees für die Unterstützung bei dieser Rückgabe.

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