Erik Ernst Schwabach

2014 konnte ein loses Exlibris von Erik-Ernst Schwabach zurückgegeben werden. Das Exlibris stammt aus der Exlibris-Sammlung der Berliner Stadtbibliothek, der Zugangsweg in den Bestand ist unklar.

Erik-Ernst Schwabach, geb. am 24. Januar 1891 in Kronstadt/Brassó, war Schriftsteller, Verleger und Mäzen. Durch die Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren verlor Schwabach sein gesamtes Vermögen, so dass er im Jahre 1930 gezwungen war, einen Großteil des Mobiliars und der Kunstgegenstände des Familiensitzes, Schloss Märzdorf in Niederschlesien, ebenso zu veräußern wie ein Großteil seiner Bibliothek (in einer Ankündigung ist von 5.000 Bänden die Rede).

Durchgeführt wurde der Verkauf vom Auktionshaus Paul Graupe in Berlin am 14. und 15. November 1930. Daher befanden sich ab diesem Zeitpunkt ein großer Teil der Schwabach‘schen Bibliothek im freien Handel. Von dieser Auktion besitzt die ZLB ebenfalls Bände, was sich über die Zugangsbücher eindeutig belegen ließ. Ob und wenn ja wie viele Bücher Schwabach nach diesem Verkauf noch besaß ist unbekannt.

Ab 1933 erhöhten sich für den christlich getauften Erik-Ernst Schwabach die Hürden, gesellschaftlich und finanziell wieder Fuß zu fassen. Der Grund dafür war der jüdische Glaube aller vier Großeltern. Spätestens mit der Einführung der sogenannten "Nürnberger Gesetze" am 15. September 1935, konnte Schwabach seine Arbeit als Schriftsteller und Verleger nicht mehr ausüben.

Daher versuchte er ab 1936 in London Fuß zu fassen und pendelte aufgrund von nur auf ein paar Monaten ausgestellten Visa in der Folge zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien hin und her. Schwabach schaffte es in London aber nicht an alte Erfolge anzuknüpfen. Er verstarb am 4. April 1938 in London. Beigesetzt wurde er am 19. April 1938 auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf.

(vgl.: Widlok, Peter: Erik-Ernst Schwabach (1891-1938), Verleger, Autor und Mäzen des Expressionismus, Köln/Weimar/Wien 2017)