Bruno Heymann

Widmung an Bruno Heymann von seinem Bruder Adolf: 'tarassei tous anthropous ou ta pragmata, alla ta peri ton pragmaton dogmata'. Epiktet. Encheir. X Adolf Heymann s.l. Bruder Bruno. 1895". Es handelt sich um ein Zitat von Epiktet aus dessen Encheiridion (Handbüchlein der stoischen Moral), erster Satz von V: Der schrecklichtse der Schrecken: "Nicht die Dinge selbst, sondern die Meinungen von den Dingen beunruhigen die Menschen".

Seit 2015 konnten sechs Bücher aus der Bibliothek von Bruno Heymann zurückgegeben werden.

Prof. Dr. Bruno Heymann, geb. am 1. Juli 1871 in Breslau, war Arzt und Professor am Hygienischen Institut der Universität Berlin. Er ist Autor einer grundlegenden Biographie über Robert Koch.

1935 wurde Bruno Heymann aufgrund der Nürnberger Gesetze in den Ruhestand versetzt. Er starb am 8. Mai 1943 im Jüdischen Krankenhaus Berlin, in das er eingeliefert worden war, nachdem er für die angesetzte Deportation als nicht transportfähig eingestuft wurde. Die Wohnung von Bruno Heymann in der Hektorstr. 3 in Halensee wurde nach seinem Tod von der Gestapo versiegelt und das Inventar beschlagnahmt.

Die restituierten Bücher wurden laut Zugangsbuch der Berliner Stadtbibliothek vom "Kulturamt", dem hauseigenen Bücherlager oder der Bergungsstelle geliefert. Ein konkreter Bergungsort wird nur in einem Fall genannt, er stammt aus einem Depot des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in der Eisenacher Str. 11-13 in Berlin Schöneberg. Das RSHA hatte dort geraubte Bücher aus ganz Europa zusammengetragen. Große Teile dieser Bücher wurden nach Kriegsende 1945 von der Bergungsstelle an die Berliner Stadtbibliothek abgegeben.

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