Arnold Berney
2019 konnten zwei Bücher aus der Bibliothek des Juristen, Pianisten und Historikers Dr. Arnold Berney zurückgegeben werden.
Arnold Berney wurde am 14. Mai 1897 in Mainz geboren. Er studierte Jura und Geschichte in Heidelberg und Freiburg, wo er nach seiner Habilitation eine Assistentenstelle erhielt.
1933 wurde er aufgrund des Gesetzes zur „Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ gekündigt. 1936 wurde Berney Dozent für Geschichte an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Unmittelbar nach den Novemberpogromen 1938 emigrierte er nach Palästina, wobei im Hamburger Hafen u.a. seine ca. 1600 Bände umfassende Bibliothek beschlagnahmt wurde.
In Jerusalem arbeitete Arnold Berney an der Hebräischen Universität und gründete eine Familie mit Hildegard Jäckel (1906-2008). Die beiden hatten zwei Söhne. Arnold Berney starb am 29. Dezember 1943.
Ein kleiner Teil der Bibliothek (ca. 30 Bücher) wurde nach 1945 im Offenbach Archival Depot (OAD) identifiziert und 1950 über die Jewish Cultural Reconstruction, Inc. an Hildegard Berney zurückgegeben.
Die nun zurückgegebenen Bände stammen aus einem Depot des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in der Eisenacher Str. 11-13 in Berlin Schöneberg. Das RSHA hatte dort geraubte Bücher aus ganz Europa zusammengetragen. Teile dieser Bücher wurden nach Kriegsende 1945 von der Bergungsstelle auf Bibliotheken in Berlin verteilt.
Die ZLB bedankt sich herzlich bei Bettina Farack und Dr. Michael Matthiesen für ihre Unterstützung bei dieser Rückgabe.
Weiterführende Informationen
- Wikipedia: Arnold Berney
- Matthiesen, Michael: Verlorene Identität. Der Historiker Arnold Berney und seine Freiburger Kollegen 1923-1938. Göttingen: 1998
- Matthiesen, Michael: Navigation im Unentschiedenen. Arnold Berney in Genf 1937. In: Zeitschrift für Ideengeschichte 1/2008