Apologetische Centrale (Berlin)
2025 konnte ein Buch aus der Bibliothek der Apologetischen Centrale in Berlin an das Archiv und die Bibliothek des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung e.V. zurückgegeben werden.
Die Apologetische Centrale war eine Einrichtung der Deutschen Evangelischen Kirche, die 1921 von deren Centralausschuss für Innere Mission gegründet worden war. Ihre Aufgabe war die Beobachtung und Dokumentation der Aktivitäten religiöser bzw. weltanschaulicher Bewegungen. Die Apologetische Centrale organisierte hierzu Schulungen und Vorträge und publizierte die Zeitschrift „Wort und Tat“. Ein Fokus lag insbesondere auf der Bekämpfung der Freidenkerbewegung.
Ende 1937 zwangsweise geschlossen und 1938 das gesamte Vermögen inklusive der 2.000 Bände umfassende Bibliothek zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen. Der Sitz der Apologetischen Centrale befand sich im Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau.
Der Zugangsweg des Bandes in den Bestand der Zentral- und Landesbibliothek Berlin ist unklar und konnte nicht nachvollzogen werden. Das Buch wurde 1947 als "Geschenk" in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek eingearbeitet, als Lieferant ist im Zugangsbuch lediglich das hauseigene Bücherlager verzeichnet. Im Band selbst finden sich keine Spuren von Zwischenbesitzer*innen. Aufgrund der Bestandsgeschichte der Bibliothek der Apologetischen Centrale erscheint ein Zugang über die Bergungsstelle 15 (Depot des Reichssicherheitshauptamts, RSHA) wahrscheinlich.