Anna Leichtentritt

Autogramm von Anna Leichtentritt

Anna (eigentlich Johanna) Leichtentritt wurde am 20. Dezember 1884 als erstes Kind des Kaufmanns Adolf Leichtentritt (gestorben am 25. März 1838 in Berlin) und seiner Ehefrau Jenny, née Silberstein (verstorben 1929 in Berlin), in Posen geboren. Annas Schwester Else, geboren am 18. Mai 1886 in Posen, verstarb 1926 in Berlin. Lucy, geboren am 30. Juni 1892 in Posen, überlebte die Shoah und verstarb im Dezember 1973 in Berlin.

Anna Leichtentritt ging in Posen zur Schule, besuchte nach ihrem Abitur in Berlin das Stern’sche Konservatorium. Zurück in Posen unterrichtete sie in ihrem Beruf als Musikpädagogin. 1919 zog sie gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer Schwester Else nach Charlottenburg/Berlin in die Clausewitzstraße 7. Hier gab sie Privatschülern Klavierunterricht und war eine angesehene Konzertpianistin.

Von 1938 an durfte sie ihren Beruf nicht mehr ausüben. Um zu überleben, verdiente sie sich mit Kochunterricht und Zimmervermietung ihren Lebensunterhalt, wurde im selben Jahr aus der elterlichen Wohnung verdrängt und musste in eine kleine Wohnung in die Uhlandstr. 49 umziehen. Anna Leichtentritt wurde am 27. November 1941 nach Riga deportiert und am 30. November 1941 in Riga-Rumbula ermordet.

Eines der restituierten Bücher wurde erst nach Kriegsende 1945 als "Geschenk" in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek (BStB) eingearbeitet. Als Lieferant ist das „Kulturamt“ verzeichnet. Ein weiterer Band wurde von der BStB noch im März 1945 von der noch nicht näher identifizierten Lieferantin Gerda Götze angekauft. Die übrigen Bücher lagerten unbearbeitet unter ungeordneten Beständen der BStB. Ihr Weg in den Bestand ist nicht rekonstruierbar.