Alfred Eisfelder

Autogramm von Alfred Eisfelder

Seit 2013 konnten drei Bücher aus der Bibliothek von Alfred Eisfelder zurückgegeben werden.

Alfred Bruno Eisfelder wurde am 20. Oktober 1888 in Berlin als Sohn von Jacob Eisfelder und Emma geb. Wittkower geboren. 1912 heiratete er in Berlin die 1887 dort geborene Gertrude Sternberg. Nach einer Ausbildung zum technischen Kaufmann bei der AEG arbeitete er zunächst in Lübeck, bald darauf in Emden, wo auch die beiden Söhne der Eisfelders, Günter und Ferdinand, geboren wurden. Nach der Rückkehr nach Berlin ließen sich Alfred und Gertrude Eisfelder 1930 scheiden.

Alfred Eisfelder hatte in der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre seine Anstellung verloren und fand auch in der Folgezeit keine Anstellung. Im Jüdischen Adressbuch von 1931 ist er an der Klopstockstr. 9 verzeichnet.

Im nationalsozialistischen Deutschland als Jüdisch verfolgt, musste er in Berlin-Treptow bei der Firma Ehrich & Graetz Zwangsarbeit leisten. Am 14. November 1941 wurde er ab Berlin ins Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet. Zeitpunkt und Umstände seines Todes sind nicht bekannt.

Gertrude Eisfelder heiratete Ende der 1930er Jahre Fritz Heymann und überlebte einige Zeit in Berlin im Untergrund, wurde aber schließlich entdeckt und 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Günter Eisfelder konnte 1936 nach Brasilien emigrieren und überlebte so den Holocaust, genau wie sein Bruder Ferdinand (später Fred Fields), der 1938 nach Shanghai fliehen konnte.

Der Weg der Bücher in den Bestand der Berliner Stadtbibliothek is unbekannt. Ein Buch wurde kurz nach Kriegsende 1945 als "Geschenk" in den Bestand aufgenommen. Der im Zugangsbuch angegebene Lieferant „Kulturamt“ steht vermutlich in Verbindung mit dem Berliner Magistrat, diese Lieferantenbezeichnung wurde aber u.a. auch für bereits im Haus befindliches Raubgut verwendet. Zwei weitere Bände wurden nach Kriegsende 1945/46 als „Geschenke“ eingearbeitet. Als Lieferantenangabe ist hier nur das hauseigene Bücherlager genannt.