Emil Reisin

Handschriftlicher Eintrag: "Emil Reisin Charlottenburg 5, Suarezstr. 06 stud. rer. oec."

Emil Reisin wurde am 7. November 1905 in Mittweida geboren. Seine Eltern waren der aus der Nähe von Kursk stammende Ingenieur Mendel Michael Reisin (geb. 1867) und die ca. 1874 bei Orenburg geborene Fanny Kleiner. Emil Reiser hatte eine ältere Schwester, die 1898 in Dnipro geborene Sara Sophie. Die Familie lebte seit mindestens 1910 in Berlin Charlottenburg, seit mindestens 1915 in der Suarezstr. 6. Dem Provenienzmerkmal nach war Emil Reisin Student der Ökonomie. Von 1927 bis 1933 sind an der Suarezstr. 6 die Geschwister Reisin als Buchhalter in den Berliner Adressbüchern verzeichnet, mutmaßlich sind dies die Geschwister Emil und Sara Sophie.

Fanny Reisin geb. Kleiner stirbt 1922 im Alter von 48 Jahren in Berlin. 1925 heiratet Mendel Michael Reisin die 1882 in Berlin geborene Betty Sussmann. Sara Sophie Reisin heiratet 1930 in Berlin den aus Friedenau stammenden Hans Walter Clemens Schliebitz.

Die Familie Reisin war im nationalsozialistischen Deutschland als Jüdisch verfolgt. Mendel Michael Reisin und Betty Reisin geb. Sussmann wurden beide 1942 ins Ghetto Riga deportiert und ermordet. Ihre beiden Kinder überlebten die Shoah. Zu Sara Sophie Schliebitz geb. Reisin ist weiters nur bekannt, dass sie in den 1960er Jahren in Berlin lebte und dort 1970 verstarb. Emil Reisin konnte offenbar emigrieren, er heiratet 1940 in Jerusalem die 1912 in Nowoselyzia geborene Dina Spiegel. Beide leben nach 1945 ebenfalls wieder in Berlin, wo Emil als Verwaltungsangestellter / Beamter arbeitet. Dina Reisin geb. Siegel stirbt 1967 in Berlin. Das Todesdatum von Emil Reisin ist noch unbekannt. Informationen zu möglichen Nachfahr*innen liegen derzeit ebenso noch nicht vor.

Die zu Emil Reisin ermittelten Provenienzmerkmale und Objekte sind hier in der Kooperativen Provenienzdatenbank Looted Cultural Assets verzeichnet.

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