Elsa Mosler (geb. Wunderlich)
Elsa Wunderlich kam am 12. November 1880 in Berlin als jüngstes Kind des Kaufmanns Max (Meyer) Wunderlich (1844–1893) und seiner Ehefrau Dorothea (Doris) Wunderlich, geb. Daniel, (1853–vor 1888) zur Welt. Ihr ältester Bruder Siegfried Fritz war am 20. Februar 1878 in Berlin geboren worden. Ihr zweiter Bruder Ernst Arthur Wunderlich war am 20. März 1879 ebenfalls in Berlin geboren worden. Nach dem Tod von Dorothea Wunderlich heiratete Max Wunderlich 1888 die am 13. März 1858 in Dramburg (Drawsko Pomorskie) geborene Flora Kronfeldt. Am 14. November desselben Jahres wurde Elsas Halbbruder Hans Kurt Wunderlich in Berlin geboren. Max Wunderlich starb wenige Jahre später am 21. März 1893 in Berlin.
Am 7. Mai 1904 heiratete Elsa Wunderlich in Berlin den aus Hultschin (Hlučín) im Kreis Ratibor stammenden Kaufmann Hugo Mosler. Er war dort am 28. September 1870 als Sohn von Gottlieb Mosler und Amalie (Malchen) Singer geboren worden.
Elsa und Hugo Mosler lebten in Berlin in der Motzstraße 49 und später in der Bamberger Straße 26, wo am 10. Oktober 1910 der gemeinsame Sohn Gerhard Dieter geboren wurde. Um 1920 wohnte die Familie in der Köpenicker Straße 30a. Hugo war zu dieser Zeit Inhaber einer Dampfwäscherei. 1925 ließen sich Elsa und Hugo Mosler scheiden. Elsa lebte noch bis ca. 1932 in der Köpenicker Straße 30a und zog dann in die Ansbacher Straße 37.
Elsa Mosler war im nationalsozialistischen Deutschland als jüdisch verfolgt. Sie wurde am 18. Oktober 1941 ab Berlin ins KZ Litzmannstadt deportiert. Von dort wurde sie am 8. Mai 1942 ins Vernichtungslager Kulmhof deportiert und ermordet.
Hugo Mosler starb 1939 in Bernau bei Berlin. Auch er war als jüdisch verfolgt. Die Umstände seines Todes sind noch ungeklärt. Seinem Sterberegisterauszug zufolge starb er in der Nervenheilanstalt, Horst-Wessel-Str. (heute Breitscheidstraße) 61 in Bernau. Hier befand sich das Sanatorium von Dr. Alois/Aloys Wieners. Hugo Mosler wurde vermutlich Opfer der NS-"Euthanasie".
Gerhard Dieter Mosler konnte 1941 über Lissabon in die USA fliehen und überlebte so die Shoah. Er heiratete 1941 in Baltimore die 1912 in Hamburg geborene und 1939 aus Deutschland geflohene Ingeborg Jacobsberg. In den USA änderte er seinen Vornamen in Gerald. Er diente ab Februar 1944 für die Vereinigten Staaten im II. Weltkrieg und wurde 1946 mehrfach ausgezeichnet und im Rang eines Corporals aus der U.S. Army entlassen. Bislang ist unklar, ob Gerald und Ingeborg Mosler Kinder hatten. Gerald D. Mosler starb am 7. November 1968 und ist auf der Kriegsgräberstätte National Memorial Park in Falls Church, Virginia, begraben. Seine Witwe Ingeborg folgte ihm am 15. April 1993.
Siegfried Fritz Wunderlich war Komponist und heiratete 1914 in Berlin die am 24. Mai 1888 in Niederrengersdorf geborene Martha Ida Lätsch. Die Ehe wurde 1939 geschieden und das Paar hatte soweit bekannt keine Kinder. Siegfried Fritz Wunderlich wurde am 14. Dezember 1942 ab Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Ernst Arthur Wunderlich wurde Diplomingenieur und heiratete 1919 in Berlin die am 6. April 1880 in Lyck (heute polnisch Ełk) geborene Rosa (Resi) Salinger. Soweit bekannt, hatte das Paar keine Kinder. Sie lebten in Berlin bis 1939 in der Witzlebenstraße 1. Am 13. Januar 1942 wurden Ernst und Resi Wunderlich ab Berlin mit dem Ziel Ghetto Riga deportiert. Sie wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.
Hans Kurt Wunderlich war Rechtsanwalt und in erster Ehe von 1920 – 1923 mit Margarethe Fleischer (1888–?) verheiratet. Seine zweite Ehefrau war die am 26. September 1894 in Neuwied geborene Dolly Sonia Renata Fass. Hans und Dolly Wunderlich wurden am 28. März 1942 ab Berlin über das KZ Trawniki in das Lager Piaski deportiert. Dolly Wunderlich wurde dort am 26. September 1942 ermordet. Hans Wunderlich wurde ebenfalls ermordet, Todesort- und Datum sind bisher unbekannt.
Die zu Elsa Mosler geb. Wunderlich ermittelten Provenienzmerkmale und Objekte sind hier in der Kooperativen Provenienzdatenbank Looted Cultural Assets verzeichnet.
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