Bernhard Baer

Autogramm: "Bernhard Baer"

Vordruck-Exlibris, auf dem Bernhard Baer neben seinem Namen mit dem Zwangsnamen "Israel" auch seinen hebräischen Namen "Baruch ben Arjeh Jehuda" eingetragen hat.

Bernhard Georg Baer wurde am 15. September 1917 in Berlin geboren.

Sein Vater Leonhardt Baer war am 10. August 1879 in Berlin geboren worden. Er war Kaufmann und bis zu deren zwangsweisen Auflösung im Jahr 1939 Mitinhaber der 1903 gegründeten Pelz- und Lederwarenfirma Baer & Salomon, die er mit seinem älteren Bruder Jean (Isaak) Baer führte. Bernhard Baers Mutter Lina Charlotte Baer geb. Wahrenberg war am 1. April 1894 in Berlin geboren worden. Das Paar heiratete 1916 in Berlin und wohnte dort zunächst in der Rosenthaler Straße 5, in den 1920er Jahren am Schleswiger Ufer 5 und ab 1934 schließlich in der Tile-Wardenberg-Straße 11.

Die Familie Baer war im nationalsozialistischen Deutschland als Jüdisch verfolgt. Bernhard Baer studierte ab 1938 in Berlin an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und legte dort ca. 1941 eine der letzten Rabbinatsprüfungen ab, bevor die Einrichtung 1942 durch die Nationalsozialisten geschlossen wurde. In seiner Vermögenserklärung, in der Baer auf Grund der antisemitischen NS-Gesetzgebung seine Vermögenswerte gegenüber den Finanzbehörden offenlegen musste, gab er als letzte Beschäftigungen ehrenamtlicher Prediger bei der Jüdischen Kultusvereinigung e.V. in Berlin und ehrenamtlicher Dozent an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums an. Die auf den 18. Dezember 1941 datierteErklärung nennt als Bernhard Baers gegenwärtiges Vermögen neben ein paar Kleidungsstücken und zwei Koffern ausschließlich seine Bibliothek: 350 Bücher, zehn Lexikonbände, sechs Bände Weltgeschichte und ein Atlas. Baer war 1941 von der jüdischen Gemeinde Mainz zum Rabbiner gewählt worden, konnte diesen Posten allerdings nicht antreten, da ihm die Zuzugsgenehmigung verweigert wurde.

Bernhard Baer wurde gemeinsam mit seinen Eltern am 19. Januar 1942 ab Berlin ins Ghetto Riga deportiert und dort ermordet. Ihre genauen Todesdaten sind nicht bekannt.

Die zu Bernhard Baer ermittelten Provenienzmerkmale und Objekte sind hier in der Kooperativen Provenienzdatenbank Looted Cultural Assets verzeichnet.

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